Aus den USA hörte man in der ersten Jahreshälfte täglich neue Ideen der Trump-Regierung, die die hohen Arzneimittelkosten im Lande deutlich reduzieren sollen. Die Pharma-Vorstände haben nun Wochen und Monate damit verbracht, Washington wieder gnädig zu stimmen, gingen zum Teil mit deutlichen Preisnachlässen in die Verhandlungen hinein und wieder heraus. Dabei gab es auch die Idee, einfach in Europa die Preise anzuheben, damit man sie in den USA nicht allzuweit absenken müsste, wenn das „most favourable nations“-Vergleichsmodell von Trump zum Tragen kommen sollte. Nun will der Pharmaverband vfa wohl den Druck aus einer sich auch hierzulande aufschaukelnden Kostendebatte gerade für innovative Medikamente nehmen und schlägt einen neuen Bezahlmodus vor: der gesundheitliche Erfolg soll stärker berücksichtigt werden.
ANZEIGE
Schlagwortarchiv für: vfa
Das Businessmodell der Arzneimittelforschung und -entwicklung hat seine Basis in den hohen Medikamentenpreisen, die Nutzer in den USA bereit sind zu bezahlen. Die Hälfte des globalen Pharmaziemarktes findet daher in den USA statt, obwohl dort nur 4% der Weltbevölkerung leben. Das viele Jahrzehnte geübte Modell gerät nun ins Wanken, ob es endgültig fällt oder nur schwächer oder stärker verändert werden wird, weiß derzeit niemand zu sagen. Die hohen Preisvorstellungen und Hoffnungen auf den Return-on-Investment werden sich aber reduzieren müssen.
Der jährliche Report zur medizinischen Biotechnologie in Deutschland, den der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa) gemeinsam mit der Boston Consulting Group (BCG) verfasst, berichtet positive Entwicklungen bei den Zulassungen von Biopharmazeutika sowie den Mitarbeitern in den Unternehmen. Im diesjährigen Schwerpunkt geht es um die Präzisionsmedizin und die Verzahnung von Früherkennung (Diagnostik) mit einem früheren Einsatz von zielgerichteten Therapeutika. Hier wäre mehr Synchronisierung nötig und es gäbe noch Luft nach oben.
Wenn alle Pharmaverbände der Welt gleichzeitig erschrecken, dann hat Donald Trump wohl in das berühmte Wespennest gestochen. Seine Ankündigung, die Preisgestaltung der Medikamentenerstattung in den Vereinigten Staaten durch ein neues Gesetz an den Preis der „meistbegünstigten Nation“ zu knüpfen, löst ein mittleres Pharmabeben aus. Es ist zwar noch nicht klar, ob ein solches Gesetz tatsächlich verabschiedet wird und wie es genau aussehen wird. Doch die Folgen wären nicht auf die USA beschränkt: Weltweit dürften viele Länder unter einem Versiegen des Mittelzuflusses in Entwicklung und Produktion leiden, wenn sich die USA von der Position des Pharmamarktes Nr. 1 verabschieden sollten. Für Europa und Deutschland würden sich laut dem Verband forschender Arzneimittelhersteller in einer ersten Reaktion auch Chancen auftun. Doch diese Pharmawelt sähe dann ganz anders aus als bisher.
Der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa) hat aus den Zahlen über die Erstattung von Impfdosen aus den Krankenkassen der gesetzlich Versicherten (GKV) ein Monitoring des Impfverhaltens zusammengestellt. Nach dem Anstieg zur Pandemie verflacht die Nutzung von Impfungen wieder und gerade bei Influenza geht sie am stärksten zurück. In anderen Bereichen ist dagegen ein Anstieg zu beobachten. Die Daten sind jedoch noch lückenhaft und der vfa hofft auf größere Transparenz durch die elektronische Patientenakte.
In knapp einjähriger Arbeit haben acht Arbeitsgruppen Maßnahmen und Ziele definiert, die Deutschland zum Spitzenstandort für Zell- und Gentherapien machen sollen.
Biopharma-Industrieverbände haben das am Freitag vom Europaparlament angenommene EU-Pharmapaket als zu unambitioniert kritisiert.
Im TK-Report 2023 der Techniker Krankenkasse wird wegen der hohen Preise für Gentherapeutika Alarm geschlagen. Insbesondere durch die hohe Zahl an in Entwicklung befindlichen Gentherapien und deren möglicher Zulassung drohe der Gesetzlichen Krankenversicherung eine dramatische Schieflage.
Die 600 Beschäftigte große hessische BioSpring GmbH konnte mit ihrer Herstellungskompetenz für Oligonukleotide nicht nur während der Pandemie überzeugen. Der ständige Ausbau der Produktion und des Mitarbeiterstabes hat nun auch Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger zu Teilnahme an einem Firmensymposium bewegt.
„In keinem der analysierten Technologiefelder erreicht Deutschland eine international führende Wettbewerbsposition. Die Positionierung ist überwiegend durchschnittlich“, konstatiert die detaillierte Analyse von Innovationskraft im Pharmasektor und koppelt diesen mit der Diskussion über Abhängigkeiten. Der vfa sendet damit ein Alarmzeichen, da in seinen Augen Nichtstun den Abstand nur noch vergrößern werde.


Verband forschender Arzneimittelhersteller, VFA
BIOCOM mit freundlicher KI-Hilfe von aimcom.de
vfa, BCG, Report Medizinische Biotechnologie 2025
gopixa - stock.adobe.com
Vfa
Svea Pietschmann
areporter - stock.adobe.com
Techniker Krankenkasse
BioSpring GmbH
©vfa