Die Partnerschaft vom vergangenen Herbst führt nun zur Verschmelzung: Die Mainzer BioNTech kauft für eine knappe Milliarde US-Dollar die chinesische Firma Biotheus, die eine Plattform für die Entwicklung neuer Antikörperformate mitbringt. Die ursprüngliche Partnerschaft drehte sich um einen einzelnen bispezifischen Antikörper der Chinesen, der gleichzeitig PD-L1 und VEGEF erkennt. In der Pipeline von Biotheus schlummern weitere rund zehn am Reißbrett konstruierte Antikörpermoleküle gegen bestimmte Krebszielmoleküle sowie gegen Entzündungsreaktionen. Vorab zahlt BioNTech 800 Mio. US-Dollar, weitere 150 Mio. US-Dollar können an die Anteilseigner von Biotheus bei weiterem klinischen Fortschritt noch nachträglich fließen.
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Bayer bleibt bei seiner Wachstumsstrategie, die ausdrücklich China einschließt. Nun haben die Leverkusener zu ihrem weltweiten Netzwerk an Inkubatoren und Innovations-Hubs ein Co.Lab in Shanghai hinzugefügt. Dort sollen chinesische Start-ups unterstützt werden, die ihrerseits Innovationen für die Bayer-Schwerpunkte Zell- und Gentherapie sowie Onkologie liefern sollen.
Das in Basel ansässige Unternehmen BioVersys wird China enger in die klinische Entwicklung seines Hauptproduktes BV100 – ein neues Antibiotikums gegen Acinetobacter baumanii – einbeziehen. Dafür stellt der Guangzhou Sino-Israel Bio-Industry Investment Fund 6 Mio. US-Dollar zur Verfügung. BV100 soll damit auch in chinesischen Krankenhäusern zur Behandlung von Antibiotikaresistenzen eingesetzt werden.
Aktuelle Studienergebnisse von Summit Therapeutics/Akeso machen Schlagzeilen bei Lungenkrebs. Doch was hat das mit der BioNTech SE in Mainz zu tun? Wenn man genauer hinschaut sehr viel. Denn auf der kommenden europäischen Konferenz der Europäischen Vereinigung der klinischen Onkologie (ESMO) könnte es zum Showdown der beiden Wettbewerber mit ihren bispezifischen, sehr ähnlichen Antikörperkonstrukten kommen.
Man kann kaum mehr die Augen davor verschließen, dass ein hauptsächlich von den Vereinigten Staaten losgetretener Wirtschaftskrieg mit China auch immer stärker auf den Pharma- und Biotech-Bereich ausstrahlt. Auch auf Deutschland?
Die Europäische Kommission hat Ermittlungen gegen China eingeleitet. Der Vorwurf: China benachteilige europäische Medizintechnik-Unternehmen bei öffentlichen Ausschreibungen.
Am heutigen letzten Messetag der viertägigen Analytica in München lässt sich resümieren: Nach einem schwächeren ersten Tag füllten sich im Laufe der Woche alle Messehallen bis an ihre Kapazitätsgrenzen. Die zum Teil riesigen Stände der großen Laborausrüster und Technologieanbieter waren teilweise überfüllt, in den Gängen gab es kein Durchkommen mehr. Die zufriedene Erschöpfung der über 1.000 Aussteller zeigte: Die Messe ist wieder da, wo sie vor der Corona-Delle war.
Neues im weltweit heißlaufenden Feld der Antikörper-Wirkstoff-Konjugate: Die Darmstädter Merck geht eine milliardenschwere Kooperation mit der US-amerikanischen Caris ein. Dabei geht es weniger um die Antikörper oder verknüpften Toxine, sondern um die klinisch relevanten und aus guter Datenquelle validierten Zielmoleküle, die Caris aus einer riesigen, molekular feincharakterisierten Biobank beisteuert.
„In keinem der analysierten Technologiefelder erreicht Deutschland eine international führende Wettbewerbsposition. Die Positionierung ist überwiegend durchschnittlich“, konstatiert die detaillierte Analyse von Innovationskraft im Pharmasektor und koppelt diesen mit der Diskussion über Abhängigkeiten. Der vfa sendet damit ein Alarmzeichen, da in seinen Augen Nichtstun den Abstand nur noch vergrößern werde.
Ein auf Deep Learning basierender Algorithmus kann Läsionen in der Bauchspeicheldrüse mit hoher Spezifität vorhersagen. Diesen Durchbruch in der Krebsprävention präsentierte ein chinesisches Forscherteam der DAMO Academy. Allerdings sind noch weitere Tests erforderlich.